Zeilenträumer,
nicht
so tolle Rezensionen zu schreiben, fällt mir wirklich schwer. Euch
auch?
Ich
möchte halt niemandem auf die Füße treten und gerade beim
Coppenrath Verlag arbeiten so so liebe Menschen, da tut es mir echt
in der Seele weh, wenn ich ein Buch nicht gut bewerte.
Aber
nur die Wahrheit zählt oder? Ich jedenfalls möchte niemanden
anlügen, deshalb werde ich all meine Punkte niederschreiben, die
mich an „Mind Games“ nicht überzeugt haben und hoffen, dass die
beiden wundervollen Personen, mit denen ich geschrieben hatte und die
mir das Rezensionsexemplar zugeschickt haben, mich nicht verfluchen
werden…
Ich
entschuldige mich vorab bei euch! Ihr seid mitunter einer der
liebsten Verlage und es tut mir wirklich leid, dass ich euch
enttäuschen werde.. Dennoch möchte ich mich ganz lieb bei euch für
das Rezensionsexemplar bedanken <3
Original-Titel: „Mind
Games“ von Teri Terry
Preis: 17,95
€
Seitenanzahl
der Printausgabe: 466
Preis
des eBooks: 9,99 €
Erschienen
bei: Coppenrath
Verlag
Von
mir vergebene Sterne: 1,5 von 5
Zum
Inhalt:
Die
Welt, in der du lebst, existiert nur in deinem Kopf – doch was,
wenn jemand mit deinen Gedanken spielt? --- In Lunas Leben ist jeder
online: virtueller Unterricht, Dates und Sport als Avatar, sogar das
Parlament tagt digital. Nur Luna bleibt offline. Sie ist eine
Verweigerin, seit ihre Mutter vor Jahren in einem Online-Spiel starb.
Umso überraschter ist Luna, als sie von der mächtigen Firma PareCo
zu einem Einstufungstest eingeladen wird – und einen der begehrten
Programmierer-Jobs erhält. Warum hat die Firma so ein großes
Interesse an ihr? Als Luna den begabten Hacker Gecko kennenlernt,
beginnt sie die von PareCo erschaffene Welt immer mehr zu
hinterfragen. Doch dann ist Gecko auf einmal verschwunden und Luna
kann sich nicht mehr an ihn erinnern …
Meine
Meinung zum Buch:
Was
mir als erstes zu „Mind Games“ einfällt, ist das schnelle Tempo
und die vielen Sprünge im Buch. Immer wieder gab es Absätze und es
war dann Stunden später, was eigentlich nicht schlimm ist, aber bei
der Häufigkeit fiel es schon auf.
Ein
schnelles Tempo in einem Buch gefällt mir leider eher selten, da ich
dann vieles übereilt und nicht gut genug ausgearbeitet finde.
Die
Protagonistin Luna schien mir am Anfang ziemlich klug und ich
sympathisierte mit ihr, aber im Laufe des Buchs wurde sie irgendwie
sehr naiv und störrisch – es gab eine Szene, da wollte Gecko ihr
helfen und sie war auf einmal misstrauisch und glaubte an nichts und
niemanden.
Ihr
IQ wurde auch als sehr hoch beschrieben, deshalb habe ich nicht
verstanden, warum sie auf einmal nichts mehr hinterfragt hat und
PareCo nicht verabscheute, denn dass die eine krumme Sache nach der
nächsten begingen, war mehr als offensichtlich. Gecko hatte ihr
sozusagen alle Fakten auf den Tisch gelegt, doch sie hat die Augen
einfach davor verschlossen, was für mich nicht verständlich war.
Als ihr dann endlich aufging, dass Gecko kein schlechter Mensch war,
ihr nichts Böses wollte und PareCo Dreck am stecken hatte, da las es
sich wie ein Erleuchtungsmoment, aber ich dachte mir nur „Hm, wäre
schön gewesen, wenn du das sofort verstanden hättest.“
Luna
war mir zunächst auch so sympathisch, weil ich annahm, dass sie sich
aus Prinzip, aus eigener Überzeugung, nicht auf die virtuelle Welt
einließ, doch sobald sie auf der Insel war und die Tabletten nahm,
war sie wie besessen und völlig ausgetauscht, was mich irritierte.
Hielt sie denn auf einmal nichts mehr von ihrem vorherigen
Standpunkt? Auch auf ihre Großmutter wollte sie nicht mehr hören
und man siehe, wie alles ausartete..
Generell
empfand ich es so, als ob Luna öfter mal plötzliche Erleuchtungen
hatte und allein die Tatsache, dass sie sich nicht mehr gut um ihren
Körper kümmerte, sobald sie online war, fand ich krass.. wie kann
man das einfach verdrängen? Sie schien alles um sich herum zu
vergessen, bis sie sich in letzter Sekunde losreißen und gerade noch
so retten konnte… Es gab auch immer wieder wie ich sie nenne
„Nachdenksessions“, wo sie sich fragte, was sie dort machte, ob
sie Gecko trauen konnte, ob sie gestorben wäre… die kamen
ebenfalls öfter vor, was mir zu viel des Guten war. Wäre es einmal
vorgekommen, hätte ich vollstes Verständnis gehabt, wenn es an
einer geeigneten Stelle platziert worden wäre, aber mehrmals? Hm,
nee… dann hätte ich die Gedankengänge eher in Sätzen formuliert.
Es
gab einige Wendungen, die mich leider nicht überzeugen oder
mitreißen konnten. Ich konnte ihre Schlussfolgerungen oftmals nicht
nachvollziehen, die kamen ganz plötzlich aus dem Nichts – es war,
als ob sie immer wieder unterging und plötzlich wieder „normal“
auftauchte.
Der
Lesefluss war da und der Schreibstil war auch meistens flüssig, aber
leider konnten mich weder die Storyline noch die Charaktere
überzeugen. Man merkt definitiv, dass die Charaktere alle
Jugendliche sind und das ist denke ich auch hier das Zielpublikum.
Vieles
wurde mir zu „einfach“ gelöst, sei es durch die plötzlichen
Eingebungen oder z.B. Lunas Superkräfte. Sie konnte jedes Problem
und jede Hürde mit ihrem Silbernetz überwinden, wobei ich noch
nicht mal richtig verstanden hab, wie das alles funktionierte.
Es
gab eine Szene, da hatte sie Gecko endlich wiedergefunden, nachdem
sie lange Zeit verwirrt auf der Suche nach ihm gewesen war, doch die
Szene war irgendwie überflüssig, denn sie traf auf ihn, sah, was er
grausames anrichtete und zack, war sie wieder weg. Sie haben noch
nicht mal richtig miteinander geredet und sie hat noch nicht mal
versucht, ihn von seinem Vorhaben abzubringen, sie floh einfach
direkt wieder. Was für einen Sinn hatte die Sucherei denn dann
gehabt? Und wie viel konnte ihr an ihm liegen, wenn sie sofort wieder
abhaut??? Zum Schluss war es genauso… gefühlt hat sie das ganze
Buch lang nach ihm gesucht, doch sein Ende war total unbedeutend…
das war für mich kein würdiges Ende für einen Storystrang, der so
oft aufgegriffen und erwähnt wurde.
Nun
gut, das Ende war meines Erachtens nach eh sehr schnell abgefertigt.
Es wurde noch nicht einmal drauf eingegangen, wie Luna mit dem Tod
von all den Personen umgeht, die ihr so nahe standen und auf einmal
nicht mehr da waren. Es waren 4 (!) Menschen, da kann man wohl kaum
einfach so weitermachen… Unter anderem deshalb fand ich auch, dass
es große „Löcher“ in der Geschichte gab. Wichtige Aspekte
wurden nicht beendet oder sorgsam zu Ende geführt, was ich als
Leserin sehr schade und enttäuschend finde. Auch die Sache mit
PareCo… was Luna entdeckte, war ungeheuerlich, aber was mit PareCo
geschah, wurde auch so schnell abgespeist… vielleicht hätte man
zwei Bücher draus machen sollen, um allen Charakteren und
Storysträngen gerecht zu werden…
Im
Endeffekt reicht es für mich nur zu 1,5 Sternen für die Idee, die
dahinter steckte und den meist flüssigen Schreibstil.
Eure
Zeilenträumerin
Kommentare
Kommentar veröffentlichen