Direkt zum Hauptbereich

Rezension zu "Bad at love" von Morgane Moncomble

 


Hey!

Da bin ich wieder :) Nachdem ich meinen Bookstagram-Account aufgegeben habe, bin ich irgendwie in eine Leseflaute gerutscht. Ich habe viele Hörbücher gehört, aber gelesen eigentlich gar nicht.

Ich habe einige Nachrichten von Personen erhalten, die gefragt haben, wie es mir mit der Entscheidung ergeht und ich muss sagen – es geht mir gut. Ich vermisse nicht den Druck, Bilder zu machen, um was zum Posten zu haben, da man sonst bei dem Algorhythmus unten durch rutscht und noch weniger beachtet wird. Ich vermisse nicht das Wettbewerbsgefühl oder die Enttäuschung über zu wenig Rückmeldung. Ich bin froh, dass ich all das los bin :)

Nachdem ich nun alle Bloggerportalprofile aktualisiert habe, habe ich nicht damit gerechnet, dass man mir ohne Instagramaccount noch Reziexemplare genehmigt, doch der LYX Verlag war so lieb und großzügig, mir das eBook zu „Bad at love“ von Morgane Moncomble zuzuschicken.

Ich habe mich darüber sehr gefreut, da es mein 1. Buch der Autorin war, das Cover toll aussieht und der Klappentext mich sehr ansprach.

Im Folgenden erzähle ich euch also, wie ich es fand :)

Ich hoffe, dass es euch allen gut geht und dass ihr weiterhin an Bookstagram Spaß habt :)


Original-Titel: „Bad at love“ von Morgane Moncomble

Preis: 12,90 €

Seitenanzahl der Printausgabe: 464

Preis des eBooks:  9,99 €

Erschienen bei: LYX


Von mir vergebene Sterne: 3,5 von 5


Zum Inhalt:


Als Azalées Mutter stirbt, bleibt ihr nichts anderes übrig: Sie muss nach vier Jahren zum ersten Mal in ihre Heimatstadt zurückkehren. Augenblicklich holen sie dort die schrecklichen Erinnerungen an ihre Vergangenheit ein. Doch nicht nur das: Azalée lernt auch ihren neuen Nachbarn Eden kennen. Er ist sexy und geheimnisvoll, und auch wenn sie sich geschworen hat, niemals Gefühle für einen Mann zu entwickeln, berührt er sie auf eine Weise, die ihre Welt mit jedem Tag ein bisschen mehr ins Wanken bringt ...


Meine Meinung zum Buch:


Wie ihr bereits der offiziellen Inhaltsangabe entnehmen könnt, geht es in „Bad at love“ um Azalée und Eden. Ich muss sagen, ich hab jetzt noch Probleme, Eden als Männernamen anzusehen, ich denke manchmal aus Versehen, dass er die Protagonistin ist ._.

Aber gut, darauf wollte ich gar nicht hinaus :D


Azalée ist kein einfacher Charakter und ich denke, dass einige auch nicht mit ihr klarkommen werden. Ich empfand sie oftmals auch als sehr stur, doch andererseits ist sie unfassbar stark. Azalée nutzt Humor zum Selbstschutz – etwas, was wir gemeinsam haben. Einige mögen ihre Antworten als unpassend empfinden und das waren sie manchmal auch, aber ich konnte verstehen, warum sie anstatt ernst zu bleiben, ablenkte oder mit Humor versuchte, der Situation den Ernst zu nehmen.

Sie hatte bei weitem keine einfache Kindheit und Jugend, doch sie trägt das Herz am rechten Fleck. Das merkt man vor allem, als sie Katie begegnet und ihr sofort ihre Hilfe anbietet.


Eden… man, ich vermisse ihn, um ehrlich zu sein. Eden ist ein wahrer Traumtyp, ein verdammter Schatz unter den Bookboyfriends und ich würde so gerne mehr über ihn lesen ;_; Ich möchte mich noch gar nicht von ihm verabschieden… * stellt euch mich schmollend vor *

Eden war ein Charakter, der natürlich auch seine Schwächen hatte, denn keiner ist perfekt. Er neigte dazu, die Kontrolle über seine Wut zu verlieren und brachte gegenüber Azalée einmal einen Spruch, der absolut unter die Gürtellinie ging, doch ansonsten bewies er sich als Traummann.

Seine Kindheit war wie Azalées sehr traumatisch und ich ziehe meinen Hut vor ihm, dass er so gut im Leben zurechtkommt, nach allem was er durchgemacht hat.


Im Gegensatz zu Azalée hat er seine Dämonen hinter sich gelassen.


Die Protagonistin tat mir nicht nur einmal leid. Mehrfach hat mein Herz geblutet und sind bei mir Tränen geflossen, weil die Art und Weise, wie mit ihr umgegangen wurde, einfach so realistisch ist. Die Vorurteile, das Mobbing, die Gerüchte… Es war nicht einfach, dies als Leserin zu ertragen, doch für Azalée war das in Charleston Alltag. Umso happier bin ich, dass sie Eden gefunden hat. Eden verstand sie oft auch ohne Worte, er stand ihr immer bei und das ist es auch, was ich am meisten an ihm schätzte – dass er immer für Azalée da war, denn egal wie oft sie dagegen ankämpfte, sie brauchte ihn als Anker, um sich ihren Dämonen zu stellen und als sie dies endlich – ENDLICH – tat, brach eine Lawine los.


Ich sage es nochmal – die Art und Weise wie sie behandelt wurde, war grausam. Selbst nachdem sie offenbarte, was in ihrer Jugend geschehen war, wollten die Leute ihr keinen Glauben schenken und es war die reinste Folter.

Die Themen im Buch und die Verhaltensweisen der Menschen sind sehr aktuell und realistisch, was umso verstörender ist. Die Autorin bringt im Buch viele wichtige Messages rüber, die man sich zu Herzen nehmen sollte, doch ich möchte euch natürlich auch verraten, warum ich dem Buch 3,5 von 5 Sterne gegeben habe.


Ich fand zwei Passagen bzw. Aussagen im Buch unsensibel. Es gab eine Aussage, die stieß mir sauer auf, sie lautete ungefähr „Was xy getan hatte, hat nicht mein Leben ruiniert. Es gilt nur zu überwinden“. Mit solchen Aussagen wäre ich persönlich sehr vorsichtig, denn ich kenne im Familienkreis zwei Personen, denen dasselbe widerfahren ist und es traumatisiert einen nun mal – das kann man nicht mal eben so einfach überwinden. Auch nicht Jahre später… die Personen leiden bis heute darunter und haben ihre Spuren davon getragen, also fand ich die Aussage unpassend. Das nimmt der Tat nämlich irgendwie das Trauma, das damit einher geht.


Außerdem fand ich das Buch leider ziemlich vorhersehbar. Wie – nennen wir ihn mal X – X sich gegenüber Azalée verhalten hat, war so klischeehaft. Auch was seine nächsten Schritte gegenüber Eden sein würden, war so vorhersehbar.


Was ich schön fand, war Edens und Azalées Verbindung zur Musik. Dass sie beide musikalisch so begabt waren und sie sich darüber mitteilen konnten. Azalées Podcast war ebenfalls eine tolle Idee, die Messages, die sie rüberbrachte, waren unheimlich wichtig und aktuell. Es waren Sachen dabei, da wurde mir schlecht oder ich konnte nur den Kopf schütteln. Ich bin so stolz auf sie als Mensch, auf die Entwicklung, die sie im Buch durchmacht. Von einem verschlossenen Menschen, der sich hinter einer Schutzmauer aus Humor versteckt zu einer Person, die Hilfe annimmt, um sich mit Eden ein gemeinsames Leben aufzubauen. Azalées Entwicklung war wirklich nicht ohne, ich würde sie am liebsten einmal ganz fest drücken.


Zwei Nebencharaktere bzw. Freunde von Eden und Azalée waren mir sehr unsympathisch, das waren Josh und Alyssa. Zunächst einmal habe ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt, dass die beiden zusammenpassen, zum anderen haben sie sich auch nicht gerade super verhalten.

Josh hat am Ende noch den Vogel abgeschossen, spätestens da war er bei mir unten durch und genau das war die andere Aussage, die ich unsensibel fand und die mir sauer aufstieß. Im Buch haben sich alle schnell darauf gestürzt, dass Aze krank sei und Josh keine Schuld an dem tragen würde, was geschehen sei – diese Message finde ich absolut falsch. Natürlich brauchte sie endlich Hilfe, aber dass Josh keine Schuld trifft? Das ist ein Witz. Was er zu ihr gesagt hat, war der Trigger, der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Er ist definitiv mit schuld daran… und vor allem – wie soll mir jemand sympathisch sein, der sich nicht nur einmal so unsensibel verhält, sondern seine Ex-Freundin damals sogar im Stich ließ, obwohl er sogar wusste, was los war? Alyssa war mir genauso wenig sympathisch, warum sie sich am Ende als Freundin von Aze sah, ging mir nicht ganz auf, denn für mich waren die beiden sich nicht nahe. Und dass sie Josh noch nicht mal ins Wort fiel, als er Azalée den Gnadenstoß verlieh… Actions speak louder than words sage ich dazu nur.


Des Weiteren hat Azalée NIE auch nur eine einzige Entschuldigung seitens der Leute in Charleston erhalten – das ist noch so etwas, das mir sauer aufstößt. Gerade Katies Mutter hätte vor ihr auf die Knie fallen müssen, nachdem was sie getan hat…

Eine öffentliche Entschuldigung wäre definitiv angebracht gewesen, egal ob von ihren Schulkameraden, Leuten die schlecht über sie geredet haben oder eben Katies Mutter. Aber keiner von diesen Feiglingen hatte den Mut dazu, weil sie eben alle nur schnell verurteilen und lästern können. Eine Entschuldigung ist definitiv ein Aspekt, der das Buch für mich noch abgerundet hätte.


Was ich nicht ganz verstanden habe, war der letzte Wortwechsel zwischen Eden und Azalée. Ich habe den letzten Satz glaube ich fünfmal gelesen und nicht ganz verstanden, was er an dieser Stelle bedeutete. Das fand ich schade…


An den Schreibstil der Autorin musste ich mich am Anfang erst einmal gewöhnen, ich fand ihn anfangs irgendwie ein wenig holprig. Aber je weiter die Geschichte fortschritt, desto weniger habe ich dies bemerkt und das Buch las sich einfach nur flüssig runter.


Insgesamt fand ich Eden und Aze als Paar wirklich toll – und ich hätte mir gewünscht, dass man im Dritten Abschnitt des Buchs noch mehr über die beiden und ihr Zusammenleben erfährt. Aze hatte ja nun einen riesigen Schritt in die richtige Richtung gewagt, doch darüber las man gar keine Details, was ich schade fand. Ihr Genesungsweg hätte mich doch sehr interessiert bzw. wie sie zu einem besseren Selbstbild gelangte. Es war auf einmal einfach nur da, deswegen fand ich den Epilog schon ziemlich vorschnell. Das hätte ich gerne etwas ausführlicher gelesen :)


Das Buch hätte meiner Meinung nach von der Story und den Protagonisten her sogar 5 Sterne-Potenzial gehabt – wenn man es anders erzählt hätte und es nicht so vorhersehbar gewesen wäre. Wenn man die zwei unsensiblen Aussagen anders herübergebracht und am Ende ausgeführt hätte, wie Aze zu sich findet. Dennoch war es trotz aller Kritikpunkte ein gutes Buch und ihr solltet es allein schon wegen Eden lesen. Glaubt mir, den Typ wollt ihr nicht verpassen… *seufz


Was ich übrigens noch toll fand, war die Triggerwarnung am Anfang und die verschiedenen Hilfe Hotlines am Ende des Buchs. Ich möchte auch nochmal betonen, dass DU der wichtigste Mensch in deinem Leben bist. Du musst es niemandem recht machen, du musst nur auf dich selbst aufpassen und dich selbst glücklich machen. Wenn es dir schlecht geht, du leidest oder dir ebenfalls etwas Traumatisches widerfahren ist, dann gibt es keinen Grund, sich zu schämen, wenn man sich Hilfe sucht, weil man allein nicht damit klarkommt, denn so ging es mir damals auch.


Ich selbst bin seit 6 Jahren in Therapie und es hat mir sehr weitergeholfen. Dort sitzt eine neutrale Person, die – auch wenn dein ganzes Umfeld dir meint das Gefühl vermitteln zu müssen, im Unrecht zu sein – dir objektiv vor Augen hält, wie falsch sie alle liegen und dass DU jedes Recht hast, das Negative aus deinem Leben zu entfernen. Glaube mir, es ist ein unfassbar gutes Gefühl, wenn dir endlich jemand sagt, dass du das Recht hast, dich so zu fühlen wie du dich fühlst.


Wenn du mit dunklen Gedanken, Traumata etc kämpfst, dann vertraue dich deinem Hausarzt an und bitte um eine Überweisung zur Psychotherapie oder zum Psychologen, der ein Erstgespräch mit dir führt. Es kann dir nur weiterhelfen <3

Ich kann jedem nur eine Therapie ans Herz legen, sie kann so viel verändern und kostet bis auf die Überwindung sich zu öffnen, nichts.


Und hiermit beende ich glaube ich die längste Rezension, die ich jemals geschrieben habe. Passt auf euch auf <3


Eure Zeilenträumerin



Bildquelle: https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID146243716.html?ProvID=11000522&gclid=EAIaIQobChMInpWE8Pqa7AIVKYBQBh0-eQp5EAQYASABEgJjKfD_BwE


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Der neue Roman von Lars Kepler "Der Spiegelmann" - Rezension

  Hallo ihr lieben, wow es ist seit dem letzten Blogbeitrag schon wieder so viel Zeit vergangen, unfassbar :O Die Wochen verfliegen und ich komme gar nicht so oft zum Lesen wie ich möchte, deshalb war es ziemlich ruhig hier – ABER das wird sich in nächster Zeit ändern ;) Ich hab einige Bücher hier bei mir zuhause, die gelesen und rezensiert werden wollen und deshalb wird es im Februar und März einige Rezensionen hier geben :) Schaut also gerne öfter hier vorbei <3 Bevor ich mit der Rezension zu Lars Keplers neuestem Buch „Der Spiegelmann“ beginne, möchte ich mich ganz ganz herzlich bei Bastei Lübbe dafür bedanken, dass ich einer der Gewinner der Thriller- und Krimi-Flatrate war! Thriller sind wirklich so das Genre zu dem ich greife, wenn ich Spannung brauche, denn meistens sind das die Bücher, die ich am schnellsten wegsuchte, da sie mich fesseln und da bleibe ich nicht selten bis spät in die Nacht wach hehe Deshalb war ich mega happy, dass ich einfach 3 super interessant kl

"Hexenjäger" von Max Seeck - (m)eine Rezension

  Sodele ihr lieben, nun gibts auch die Rezi zu „Hexenjäger“ von Max Seeck! Ich bin damals durch den Stream von Bastei Lübbe auf dieses Buch aufmerksam geworden und der Autor war mir so sympathisch, dass ich seinen Thriller gerne lesen wollte – deshalb war ich sehr happy, als ich gesehen habe, dass sein Buch ein Teil der Thriller- und Krimi-Flatrate ist :) Auch für dieses Buch möchte ich mich bei Bastei Lübbe bedanken, denn jedes der Bücher kam mit ein paar Goodies an :D Bei Hexenjäger war es z.B. eine schwarze Tasse mit einem roten X drauf, was ich sehr cool finde <3 Bei „Der Spiegelmann“ war es z.B. ein Turnbeutel, der isoliert ist und mit dem man zum Beispiel im Sommer kühle Sachen transportieren kann – richtig richtig nice! Original-Titel:  „Uskollinen Lukija“ von Max Seeck Preis:  16,00 € Seitenanzahl der Printausgabe: 448 Preis des eBooks:  12,99 € Erschienen bei: Lübbe Von mir vergebene Sterne: 2,5 von 5 Zum Inhalt: Der Mörder geht nach

Rezension zu "The Story of a Love Song" von Vi Keeland u. Penelope Ward

  Hallo ihr lieben, da bin ich nun wieder :) Ich hoffe es geht euch gut, auch wenn wir alle strugglen und uns ein Ende dieser Pandemie wünschen. Stellen Bücher für euch eine Ablenkung dar? Helfen sie euch den dunklen Gedanken zu entkommen? Ich habe mich oft in Bücher geflüchtet, wenn ich die reale Welt und mein Leben nicht mochte… Zurzeit retten mich die wöchentlichen Online-Spieleabende mit meinen Freundinnen, Zeit mit meiner Mutter und meinen Nichten zu verbringen. Ich wünsche euch ganz viel Kraft und hoffe, dass wir es bald endlich geschafft haben… Heute möchte ich euch meine Meinung zu „The Story of a Love Song“ von Vi Keeland und Penelope Ward mitteilen – viele Bücher der beiden sind auf meine Wunschliste gewandert, nachdem „Rebel Soul“ im letzten Jahr ein 5 Sterne-Buch für mich war. Habt ihr schon Bücher von den beiden gelesen? Falls ja, wie fandet ihr sie? An dieser Stelle Dankeschön an den Verlag für die Bereitstellung eines eBook-Rezensionsexemplars! Origina