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Geheimtipp! Rezension zu "Making Faces" von Amy Harmon

 


Und da ist sie auch schon – meine Rezension zu „Making Faces“ von Amy Harmon ;D Ich hatte ja im gestrigen Post gesagt, dass sie um die Weihnachtszeit erscheinen würde, doch ich habe das Buch gestern noch beendet und dachte mir, warum nicht heute schon veröffentlichen :) Ich mag es eigentlich am liebsten, wenn ich Rezensionen direkt nach dem Lesen verfasse, denn dann schwirren noch all diese Gefühle in mir, die das Buch hervorgerufen hat.

Bei Making Faces habe ich tatsächlich zum allerersten Mal eine Rezension umgeschrieben und ebenso habe ich zum allerersten Mal ein Buch direkt 2x hintereinander gelesen – wieso, weshalb, warum, erzähle ich euch unten :)

Auf jeden Fall möchte ich ein Dankeschön an den LYX Verlag aussprechen, dafür, dass ich das Buch als Rezensionsexemplar erhalten habe und lesen durfte. Seit ich das Buch in der letzten Vorschau gesichtet hatte, hatte ich irgendwie dieses Gefühl „Das musst du lesen“ und ich hatte irgendwie den richtigen Riecher :P

Ganz am Ende seht ihr einen fett gedruckten Abschnitt – hier erwähne ich die Themen, die im Buch vorkommen und triggern könnten – denn leider gab es auch in diesem Buch wieder keine Triggerwarnungen.


Original-Titel: „Making Faces“ von Amy Harmon

Preis: 12,90 €

Seitenanzahl der Printausgabe: 384

Preis des eBooks:  9,99 €

Erschienen bei: LYX


Von mir vergebene Sterne: 4,5 von 5


Zum Inhalt:


Sterben ist einfach. Die wahre Herausforderung ist das Leben.

Seit sie denken kann, ist Fern Taylor in Ambrose Young verliebt. Ambrose, der überall beliebt ist und so schön, dass ein unscheinbares Mädchen wie Fern niemals auch nur auf die Idee gekommen wäre, bei ihm eine Chance zu haben. Ihre Freizeit verbringt sie mit ihrem besten Freund Bailey, der an den Rollstuhl gefesselt ist, aber dennoch das Leben mit jeder Faser aufsaugen will. Eigentlich schien es ganz klar, was die Zukunft für sie bereithält. Bis zu dem Moment, als Ambrose Fern endlich sieht...


Meine Meinung zum Buch:


Okay, das ist definitiv eine Premiere für mich, dass ich eine Rezension 2x schreibe, weil die 1. nicht mehr ganz stimmt. Und es war auch eine Premiere, dass ich das Buch direkt 2x hintereinander gelesen habe, weil ich mir nach dem 1. Durchgang dachte „Man, das Buch hatte eigentlich diesen gewissen Reiz… versuch dich nochmal in Ambrose´Lage hineinzuversetzen…“ Also hab ich das Buch nochmal gelesen und genau das getan – und ich war schockiert, als ich realisiert habe, dass ich fast alles, was ich ihm in meiner vorherigen Rezension vorgeworfen hatte, genauso getan und empfunden hätte… deshalb gibt es nun eine neue Rezension zu diesem Buch. Und es bekommt auch nicht nur 3,5 Sterne von mir, sondern verdiente 4,5 Sterne. Es wäre sogar ein 5-Sterne-Buch für mich gewesen, wenn ein paar Sachen anders gewesen wären…


Dieses Buch war wirklich eine besondere Geschichte wie ich finde, denn Bailey und Fern haben es dazu gemacht. Die enge Verbundenheit der beiden war so toll, ich habe es genossen, von ihrer Freundschaft zu lesen.

Fern hat mich ein wenig an mich selbst erinnert, zumindest die Schul-Version von ihr. So wie Fern war auch ich in einen beliebten, gutaussehenden Jungen verliebt und beide haben wir eine Abfuhr kassiert, weil wir nicht „vorzeigbar“ waren. Sie wegen ihrer dicken Brille, dürren Figur und ich wegen meiner üppigen Figur.

Was dieses Buch so traurig macht, ist, dass es einige schwerwiegende Probleme unserer Gesellschaft realistisch aufzeigt - nämlich Oberflächlichkeit und Stolz.

Im Buch gibt es 3 Klassifizierungen unter den Mädels und Jungs – hübsch, schön oder so wunderschön wie Rita * Augen verdreh*

Fern und ich gehören noch in eine andere Kategorie – liebevoller Mensch, mit angeblich nicht präsentablem Freundinnen-Aussehen.

Es ist echt so herzzerreißend, aber auch so verdammt realistisch, wie sich die Jugendlichen im Buch verhalten. Ich wette, dass viele von uns ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Wir wissen, dass wir mehr Grips als manche Topmodels haben, aber werden nicht beachtet, obwohl wir so viel Liebe zu geben hätten.


Als Ambrose herausfindet, dass Fern die Briefe an ihn geschrieben und er sich IHR entblößt hat, ist er verständlicherweise sauer und schockiert.

Aber was ich ihm hoch anrechne, ist, dass er kein schlechtes Wort über sie verloren oder sie beleidigt hat.

Die Autorin war von Anfang an darauf aus, dem Leser aufzuzeigen, dass Ambrose nicht so krass oberflächlich und widerlich von der Art her ist wie z.B. seine Freunde Beans und Jesse.

Doch trotzdem waren auch seine Gedanken von Oberflächlichkeit verseucht. Er fand die Briefe toll… aber Fern war halt „kein Vergleich zu Rita“ - so steht es 1:1 im Buch und das hat mich sauer gemacht… Denn wenn Fern so „wunderschön wie Rita“ gewesen wäre, dann wäre sie der Jackpot und viel zu gut für jeden gewesen, aber Ambrose hätte sich für sie interessiert… so denkt er zwar immer wieder über ihren Austausch und dieses „unscheinbare“ Mädchen nach, doch er hätte sie niemals wie Rita vor allen in der Schule geküsst, denn seine Freunde machten sich dauernd über Fern lustig und zogen ihn mit ihr auf, was einfach widerlich war.


Genau aus diesem Grund konnte ich Beans und Jesse auch nie leiden – die beiden sind einfach abgrundtief oberflächlich und leisten sich so einiges im Buch, weshalb ich echt nicht um sie getrauert habe… Für mich sind das einfach keine Freunde, bei denen du nicht du selbst sein kannst. Ambrose hat sich nie getraut, ihnen zu sagen, dass ein solcher Druck auf ihm lastet dass er dem nur noch entkommen will. Dass er kurz vor einem Burnout steht. Er hat sich nicht getraut ihnen zu sagen, dass Fern ihm irgendwie seit ihrem Geständnis und den Briefen im Kopf herumspukt. Das ist einfach nur traurig und ist für mich keine echte Freundschaft.


Was mich dann noch mehr enttäuscht hat, zusätzlich dazu, dass er sie wegen ihres Aussehens nicht näher kennenlernen wollte, war, dass er sich einredete, dass er „unzurechnungsfähig“ gewesen sei, an dem Abend, als er sie aus heiterem Himmel geküsst hat. Way to go, Ambrose… Das fand ich echt sch***** von ihm.

Aber liebe Bücherfreunde „Hochmut kommt vor dem Fall“ und in diesem Fall lernt Ambrose auf eine sehr harte Weise, dass das Äußere nicht alles ist. Ein bisschen Schadenfreude meinerseits war da schon dabei...


Zugegeben ich konnte nicht richtig nachvollziehen, warum Fern Ambrose nach all den Jahren noch liebt, vor allem nachdem was beim Abschlussball war und was er sich am See geleistet hatte, aber es war im Buch nun mal so und wie der Klappentext bereits anteasert, versucht sie für ihn da zu sein, als er „gebrochen“ nach Hannah Lake zurückkehrt. Generell bekommen viele Charaktere im Buch das, was sie verdient haben. Bis auf Paulie, Bailey und Becker.


Wie die Story von da an fortschritt, fand ich ganz gut. Ich kann leider nicht viel mehr dazu sagen, weil es sonst zu sehr spoilern würde, aber ich mochte die Annäherungen der beiden. Wie Fern aber immer wieder mit der Tür ins Haus fiel, was ihre Gefühle betraf, da war ich erstaunt und kann nur meinen Hut vor ihr ziehen, hätte ich mich nicht getraut oder auch nicht gesagt, nach allem was gewesen war.


Es folgen nun ein paar Spoiler, da ich auf den Inhalt eingehe und erläutere, warum ich dem Buch keine 5 Sterne geben werde. Nach dem „ - SPOILER ENDE-“ könnt ihr dann gerne mein Fazit lesen :)


- SPOILER ANFANG -


Unter anderem werden es keine 5 Sterne, weil ich der Autorin Baileys Ende echt übel nehme. Es war unnötig grausam. Das war für mich unterste Schublade. Bailey hat schon diese furchtbare Krankheit, die ihm so viel nimmt, aber dass man ihn dann noch so leiden lassen muss… ich darf mir seine letzten Momente gar nicht vorstellen, sonst schmerzt mein Herz und ich fang an zu heulen… die Szene hat mich echt fassungslos zurückgelassen. Dieses Ende hätte Becker Garth verdient, aber sicher nicht Bailey Sheen.


Außerdem kam ich um den Gedanken nicht umher, dass Ambrose sich nur in Fern verliebt hat, weil sie sich äußerlich verändert hatte… es hatte einfach einen bitteren Beigeschmack, denn meine Frage ist – hätte er sich auch in sie verliebt, wenn sie so wie vorher ausgesehen hätte? Und wenn ja, dann vielleicht nur, weil er auch nicht mehr wie ein Topmodel aussah? Hätte er sich erlaubt, sie zu lieben, wenn seine Freunde noch am leben gewesen wären? Um diese Gedanken kam ich nicht drum herum… Ich würde auch keinen Menschen zum Partner haben wollen, der mir mal das Gefühl vermittelt hat, nicht gut genug für ihn zu sein :/


(Ich lese gerade nebenbei meine vorherige Rezi durch, um zu schauen, welche Punkte ich übernehme und ich muss echt lachen… Ich muss sehr sauer und sarkastisch drauf gewesen sein, als ich die 1. Rezi verfasst habe haha)


Was ich übertrieben fand, war halt wirklich, dass alle bis auf Ambrose im Krieg sterben… zumindest Paulie und Grant hatten das nicht verdient… Ich fands auch komisch, dass Ambrose alle dazu überredet hat, mit ihm zur Armee zu gehen… Dachte er, das wird gemütlich dort? Wieso überredet man seine Freunde dazu, ihr Leben zu riskieren, wenn einige von ihnen es gar nicht wollen? Nur, um nicht allein dahin zu müssen… das fand ich auch alles andere als gut von Ambrose.


- SPOILER ENDE -


Making Faces ist auf jeden Fall mein Cover-Highlight 2020 – ich liebe die Gestaltung und die Farbgebung so sehr!

Die Story hat mich zum einen an „Beastly“ von Alex Flinn, und zum anderen an „Bring Down the stars“ von Emma Scott erinnert – letzteres, weil Rita und Fern eine ähnliche Sache mit Ambrose abgezogen haben wie Connor und Wes mit ihrem love interest…


Das Buch hat mich auf jeden Fall gefesselt – ich wollte es gar nicht weglegen und wollte jedes Mal wissen, wie es weitergeht. Amy Harmon hat einen flüssigen und anregenden Schreibstil, der das Lesen sehr angenehm gestaltet hat.


Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele dieses Buch lieben werden. Es ist eine wirklich gute Geschichte, die einen berührt.

Deshalb gibt es von mir auch eine Leseempfehlung an dieser Stelle :)

Aber macht euch drauf gefasst, dass dieses Buch auch einige schwierige Themen behandelt… hierbei handelt es sich um Oberflächlichkeit, Mobbing, Kriegsopfer, Trauerverarbeitung, häusliche Gewalt und Ungerechtigkeit.

Denn das Ende von Becker Garth war alles andere als befriedigend.


Eure Zeilenträumerin


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